Nachruf auf Martin Völlmecke
Am 5. Oktober 2019 starb unser langjähriger Vorstand Martin Völlmecke.
Wenn das Schicksal einem wohlgesonnen ist, dann schickt es einen Menschen, der hilft.
Martin war so ein Mensch, den das Schicksal geschickt hat.
Seit nunmehr 40 Jahren gibt es den ADFC, den Allgemeinen deutschen Fahrradclub. Und mehr als 30 Jahre war Martin Mitglied in diesem ADFC.
Wo immer es im beim ADFC etwas zu tun gab, Martin war dabei und tat es.
Er hat Radtouren geleitet und dabei nicht nur den Teilnehmern ein tolles Raderlebnis beschert, sondern meist auch ein Motto in den Mittelpunkt gesetzt, das ihm oft ein Herzensthema war. So erinnere ich mich gerne an eine Wochenendtour, die uns von Erlangen bis nach Markneunkichen ins tiefe Sachsen brachte. Dort ging es ins Gitarren-Museum von Framus, dem Instrumentenbauer, der auch in Bubenreut Wurzeln hat. Das überaus reichhaltige Museum hatte extra für uns an diesem Tag die Pforten geöffnet.
Info- und Messestände organisierte er nicht nur, er war auch am Stand immer bemüht, den Besuchern das Thema Fahrrad in allen Facetten nahe zu bringen. Ein nicht immer einfaches Anliegen, wenn man weiß, wie dieses Thema polarisiert.
Bei solchen polarisierenden Radthemen suchte auch die Presse oft nach einem kundigen Ansprechpartner, den sie in Martin stets fanden. Helmpflicht, Abbiegeassistenten waren solche Themen, bei denen Martin Rede und Antwort stand.
Verkehrspolitische Themen lagen ihm sehr am Herzen. Baustellen, Wegweisungen, Verkehrsplanungen, zu schmale Radwege oder verkorkste Radführungen waren Punkte, die er auf allen Ebenen in Verwaltung und Politik in Stadt und Land konsequent ansprach.
Als Beispiel sei hier nur die Erlanger Arbeitsgruppe Rad genannt. Eine städtische Runde mit maßgeblichen Personen aus städtischer Verwaltung, Polizei, Verkehrswacht und eben dem ADFC, oft von Martin vertreten.
Egal ob Radtouren, Info- und Messestände, Pressearbeit und Arbeitsgruppe Rad, Martin hat Maßstäbe gesetzt.
Und er war über Jahrzehnte im Vorstand hier im Stadt- und Landkreis-ADFC. Er hat den Werdegang der gesamten Radkultur in der Region damit entscheidend mitgeprägt.
Aber er war nicht nur der engagierte Radfahrer, sondern auch der Freund und Kollege Martin.
In all den Jahren haben wir die vielen Gelegenheiten beim Radeln, einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine, bei den angeregten Diskussionen abends bei einem Bier mit ihm kennen und schätzen gelernt.
Eine ruhige, besonnene Art war ihm zu eigen. Oft nachdenklich und immer stichhaltig. Er war jemand, der alles von mehreren Blickwinkeln aus betrachtete, immer den Ausgleich suchte, sein Urteil kam selten schnell. Auch bei seiner Meinungsbildung war er Nachhaltig.
Und vor allem war er ein verlässlicher, loyaler und guter Freund.
Wir behalten ihn im Herzen, werden ihn schmerzlich vermissen.
Servus Martin